[de] Die Zone A Défendre ist ein Gebiet im Nordwesten Frankreichs, bei Nantes in der Bretagne, welches seit 2009 von über hundert Menschen besetzt wird. Diese sind dabei ihr eigenes Utopia aufzubauen und befinden sich gleichzeitig im Kampf gegen den Staat, der dort seit 1972 einen Flughafen bauen will. All dies geschieht in enger Verbindung und Verschmelzung mit den “ursprünglichen” An-/Einwohner_innen.
Nach der Bekanntgabe des Projekts 1972 wurde erster Widerstand laut. Die Anwohner_innen wollten ihr Zuhause nicht verlassen. Der Bau des Flughafens würde Millionen Steuergelder verschlingen und das obwohl bereits ein Flughafen für Nantes bestand, dessen Kapazitäten bei weitem nicht ausgelastet wären. Hinzu kamen natürlich ökologische Gründe; wie viel Natur musste doch zerstört werden um anschließend noch mehr fossile Brennstoffe durch weitere Flugzeuge in die Luft zu pusten. Schließlich wurde das Projekt wieder für Jahre auf Eis gelegt.
Als der sozialistische Bürgermeister Ayrault sich das Projekt schließlich bei Amtsantritt auf die Fahnen schrieb, kam es 2009 zu Besetzungen in größerem Ausmaße. Mit dem Amtsantritt des sozialistischen Präsidenten Hollande 2012 wurde Ayrault Premierminister von Frankreich und der Widerstand gegen den Flughafenprojekt Notre Dame des Landes bekam nationale Brisanz.
Seit Oktober 2012 gab es einige Räumungswellen, welche großen Widerstand und viel Aufmerksamkeit in der französischen Öffentlichkeit hervorgerufen haben. Es gab Wiederbesetzungen und die Zahl der Menschen, die auf der ZAD leben, helfen, bauen und kämpfen, hat sich seitdem enorm erhöht.
Auch jetzt sind einige Orte auf der ZAD von Räumung bedroht. Dennoch pendelt die Atmosphäre zwischen fröhlich freiem Leben, mit vielen Diskussionen und Bauarbeiten einerseits und der Spannung durch die häufige Anwesenheit von Sicherheitskräften des Staates andererseits. Zum Schutz der bedrohten Orte wurden Barrikaden errichtet.
Einen Überblick verschafft auch dieser Artikel, erschienen in der Graswurzel Revolution: