Trotz den Räumungen, die seit dem 15. Oktober immer wieder stattfinden und in deren Zuge zahlreiche alte Landhäuser, selbstgebaute Holzhütten und Baumhäuser zerstört wurden, ist die ZAD nach wie vor besetzt und der Widerstand ist womöglich stärker als je zuvor. Jetzt schon gibt es auf der ZAD wahrscheinlich wieder so viele Orte und selbstgebaute Hütten wie vor der großen Räumungswelle im Oktober und November (Tendenz steigend). Doch das öffentliche Bewusstsein für die Botschaft, die dieser Kampf in die Welt sendet, hat sich vervielfacht.
Auf dem weitläufigen, teils bewaldeten, teils buschigen, teils bewirtschafteten (Felder und Wiesen) Gelände verteilen sich verschiedene Orte, welche die Zentren des Lebens und Kämpfens auf der ZAD sind. Viele davon sind versteckt.
Wie bei Betrachtung eines Waldbodens, der voller Leben steckt und doch auf den ersten Blick das meiste unsichtbar bleibt, tut sich auf der ZAD das wahre Ausmaß der Besetzung erst auf, nachdem mensch sich in die subjektive Position einer staatenlosen Ameise in den Haufen geworfen hat. Und dieser ist voller freier Ameisen!
Hüttendörfer
Es gibt einige Hüttendörfer, welche meistens keinen rechtlichen Status haben und somit jederzeit geräumt werden könnten. Allerdings werden diesen von Seiten der Ordnungsgewalt auch anscheinend keine wichtige infrastrukturelle Bedeutung beigemessen, was ihnen einen gewissen Schutz zu bieten scheint.
Eine besondere Stellung nimmt zur Zeit “La Chateigne” ein. Bei der Wiederbesetzung am 17. November entstanden, war es einer der meist bedrohten Orte. Sie ist von zahlreichen Barrikaden umgeben und wurde den Winter über von einer Kette aus Traktoren solidarischer Landwirt_innen geschützt, welche inzwischen umgezogen sind, um den das alte Landhaus Bellevue zu schützen. Zur Zeit ist La Chateigne nicht räumbar, was sich allerdings schon Ende März ändern könnte. Seit Ende Dezember ünernimmt hier jede Woche ein anderes Kollektiv die Verantwortung, die den Ort mit seiner großen Mehrzweckhütte, der Küche, kollektiver Schlafplätze und der “No TAVerne” für die Organisation von Aktivitätswochen mit Workshops und Diskussionen nutzt und interessierte Menschen nicht nur aus Frankreich anzieht.
Baumhäuser
Neben vereinzelten Baumhäusern, bzw. Aussichtsplattformen, gibt es zur Zeit nur noch das abgelegene “La Gare”, als “altes” Baumhausdorf. “La Saulce” und “Forêt Rohanne” wurden bereits geräumt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Baumhäuser recht schnell neu entstehen (“Forêt Rohanne” beispielsweise wurde mehrmals innerhalb weniger Wochen geräumt und wiederaufgebaut). Vielleicht also entsteht in diesem Moment schon das nächste Baumhausdorf…
Häuser
Es gibt einige Häuser, die teils noch von den “ursprünglichen” Einwohner_innen bewohnt sind, die teilweise aber auch kollektiver Nutzung offen stehen. Die meisten Häuser, die nach ihrem Leerstand neu von den ZADist_innen besetzt wurden, sind bereits geräumt worden.
Noch bestehende Häuser sind unter anderem:
– La Secherie (Dusche und Waschmaschine, kollektive Schlafplätze)
– Les Fosses Noir (hier wird jeden Montag, Donnerstag und Samstag Brot gebacken)
Polizei und Repression
Seit Ende November ist die Polizei fast ständig auf der ZAD präsent. An 2-3 Kreuzungen werden Fahrzeug- und Personenkontrollen durchgeführt. Genaueres, was euch dort erwartet und wie ihr diese Kontrollen umgehen könnt, findet ihr unter Repression.